Hoher Besuch im Taubenhaus
27. September 2015 Die Woch
Umweltminister Jost besucht den Verein Stadttauben Saarbrücken
Vereinsvorsitzende Helga Ehretsmann mit Umweltminister Reinhold Jost. Foto: Verein
SAARBRÜCKEN Gemeinsam mit dem saarländischen Tierschutzbeauftragten Dr. Hans-Friedrich Willimzik und dem Leiter des
Amtes für Klima und Umweltschutz Christian Bersin, hat der saarländische Umweltminister Reinhold Jost das betreute Taubenhaus auf dem Rathausparkdeck besichtigt.
Die Vorsitzende des Vereins Stadttauben Saarbrücken, Helga Ehretsmann, erläuterte den Anwesenden die Arbeit des Vereins und erklärte anschaulich die Stadttaubenthematik vor Ort. Es wurden
tierschutzrechtliche, ökologische und ordnungsrechtliche Aspekte zur Stadttaubenthematik angesprochen und um Hilfe für das Projekt geworben. Ziel des Vereins ist es, die Stadttaubenpopulation
durch den Eieraustausch in den Taubenhäusern tierschutzkonform zu reduzieren – eine Art sanfte Geburtenkontrolle, die wie in Saarbrücken bereits in vielen deutschen Städten erfolgreich umgesetzt
wird, erläuterte Ehretsmann.
Schöner Nebeneffekt: Der in den Taubenhäusern abgesetzte Kot kann von dort problemlos entsorgt werden. So hat der Verein in den letzten zehn Jahren über 15000 Taubeneier ausgetauscht und rund 35
Tonnen Taubenkot entfernt.
Missverstandene Tiere
Der Verein wirbt weiterhin öffentlich für einen Imagewechsel dieser missverstandenen und mit Vorurteilen belegten Tiergattung, der schlichtweg nur Negatives angedichtet wird, erklärt Ehretsmann.
Stadttauben sind keine gefährlichen Krankheitsüberträger und der Taubenkot trage nicht zur Zerstörung der Gebäudesubstanzen bei. Er sei lediglich ein ästhetisches Problem, so Ehretsmann.
Jost zeigte deutliches Interesse an der Arbeit des Vereins und sagte dem Projekt seine Hilfe im Rahmen des Möglichen zu. Insgesamt ein spannender Tag für die Stadttauben in
Saarbrücken.
Aus: "Die Woch" vom 27. September
Hoher Besuch im Taubenhaus
Umweltminister Jost besucht den Verein Stadttauben Saarbrücken
Vereinsvorsitzende Helga Ehretsmann mit Umweltminister Reinhold Jost. Foto: Verein
SAARBRÜCKEN Gemeinsam mit dem saarländischen Tierschutzbeauftragten Dr. Hans-Friedrich Willimzik und dem Leiter des Amtes für Klima und Umweltschutz Christian Bersin, hat der saarländische
Umweltminister Reinhold Jost das betreute Taubenhaus auf dem Rathausparkdeck besichtigt.
Die Vorsitzende des Vereins Stadttauben Saarbrücken, Helga Ehretsmann, erläuterte den Anwesenden die Arbeit des Vereins und erklärte anschaulich die Stadttaubenthematik vor Ort. Es wurden
tierschutzrechtliche, ökologische und ordnungsrechtliche Aspekte zur Stadttaubenthematik angesprochen und um Hilfe für das Projekt geworben. Ziel des Vereins ist es, die Stadttaubenpopulation
durch den Eieraustausch in den Taubenhäusern tierschutzkonform zu reduzieren – eine Art sanfte Geburtenkontrolle, die wie in Saarbrücken bereits in vielen deutschen Städten erfolgreich umgesetzt
wird, erläuterte Ehretsmann.
Schöner Nebeneffekt: Der in den Taubenhäusern abgesetzte Kot kann von dort problemlos entsorgt werden. So hat der Verein in den letzten zehn Jahren über 15000 Taubeneier ausgetauscht und rund 35
Tonnen Taubenkot entfernt.
Missverstandene Tiere
Der Verein wirbt weiterhin öffentlich für einen Imagewechsel dieser missverstandenen und mit Vorurteilen belegten Tiergattung, der schlichtweg nur Negatives angedichtet wird, erklärt Ehretsmann.
Stadttauben sind keine gefährlichen Krankheitsüberträger und der Taubenkot trage nicht zur Zerstörung der Gebäudesubstanzen bei. Er sei lediglich ein ästhetisches Problem, so Ehretsmann.
Jost zeigte deutliches Interesse an der Arbeit des Vereins und sagte dem Projekt seine Hilfe im Rahmen des Möglichen zu. Insgesamt ein spannender Tag für die Stadttauben in
Saarbrücken.
PRESSEMITTEILUNG
Stadttauben Saarbrücken e.V. im Online-Voting um den Publikumspreis des Deutschen Engagementpreises 2015
Der Verein Stadttauben Saarbrücken e.V. hat eine Chance auf den mit 10.000
Euro dotierten Publikumspreis / Online-Abstimmung bis zum 31. Oktober 2015 auf
www.deutscher-engagementpreis.de
Saarbrücken, 15.09.2015. Der Verein Stadttauben Saarbrücken e.V. steht zur Wahl beim Online-Voting um den Publikumspreis des Deutschen Engagementpreises 2015. Ab sofort sind alle Bürgerinnen und
Bürger dazu aufgerufen, auf www.deutscher-engagementpreis.de über den Publikumspreis abzustimmen. Der Verein setzt sich für eine humane und tierschutzkonforme Geburtenregulierung der Stadttauben
in der Landeshauptstadt Saarbrücken durch den Eieraustausch in betreuten Taubenhäusern ein. In 10 Jahren wurden so über 15.000 Taubeneier gegen Eierattrappen ausgetauscht und somit ein Ansteigen
der Stadttaubenpopulation verhindert.
Der Publikumspreis ist mit 10.000 Euro dotiert. Im Falle eines Gewinns würde der Verein das Preisgeld für Futtermittel, Taubenhauszubehör und die medizinische Versorgung der Stadttauben
verwenden. Der Vorstand würde sich sehr freuen wenn viele Saarländer dem „Integrativen Stadttaubenprojekt“ ihre Stimme geben würden. Nähere Informationen unter: stadttauben-saarbruecken.jimdo.com
und facebook
Bundesweit sind in diesem Jahr rund 400 Personen und Projekte im Rennen um den Publikumspreis des Deutschen Engagementpreis 2015. Insgesamt waren 700 Projekte und Personen nominiert. Der Preis
würdigt das freiwillige Engagement der Menschen und all derjenigen, die dieses Engagement durch die Verleihung von Preisen sichtbar machen. Eine hochkarätig besetzte Jury wählte die Gewinnerinnen
und Gewinner in den jeweils mit 5.000 Euro dotierten fünf Kategorien und des mit 10.000 Euro dotierten Sonderpreises 2015. Alle anderen Teilnehmenden haben nun die Chance den Publikumspreis zu
gewinnen. Die feierliche Preisverleihung findet am 8. Dezember 2015 in Berlin statt.
Der Deutsche Engagementpreis wird seit 2009 vergeben. Träger ist das Bündnis für Gemeinnützigkeit, ein Zusammenschluss großer Dachverbände und unabhängiger Organisationen des Gemeinnützigen
Sektors sowie von Expertinnen und Experten. Förderer des Deutschen Engagementpreises
sind das Bundesministerium für Familie, Senioren, Frauen und Jugend, der
Generali Zukunftsfonds sowie die Deutsche Fernsehlotterie. Alle drei Förderer
setzen sich kontinuierlich für die Stärkung des zivilen Engagements in
Deutschland ein.
17.Juli 2015 Saarbrücker Zeitung
28. Juli 2015 Saarbrücker Zeitung
„Ich tue es zuerst für die Tiere und dann für die Stadt, jeden Tag zwei bis drei Stunden“, erklärt freundlich die ältere Dame in der Kapuzenjacke. Das Kleidungsstück ist nicht das neueste,
schließlich trägt es die Besitzerin beim Saubermachen des Taubenhauses auf dem Parkdeck „Rathaus“. Das „Ausmisten“ dieses Wohnhauses für Stadttauben, in dem etwa 300 Tiere fest unterkommen, ist
eine unappetitliche Arbeit, die die wenigsten Menschen erledigen würden.
Die Ehrenamtler des Vereins Stadttauben Saarbrücken e.V tun es. Sie unterhalten auf zwei Parkdecks – Rathaus und Lampertshof –
zwei Taubenhäuser. Hier werden die Tiere artgerecht gefüttert und tierärztlich betreut. Ihre Eier werden durch Attrappen ausgetauscht, um die Population zu kontrollieren. Durch die feste Bindung
an den Schlag werden keine Gelege an anzugänglichen Stellen wie maroden Immobilien abgelegt. Es gibt in der Stadt sichtbar weniger Tauben, was wiederum ihre Akzeptanz erhöht. Leider, so
Vereinssprecher Andreas Goldschmidt, fänden Stadttauben vor allem im Sommer genügend sorglos weggeworfene Lebensmittel. Gerade im Umfeld der Freiluftgastronomie komme es deshalb zu vermehrten
Taubenansammlungen. Immobilienbesitzer sollten ihrer Sorgfalt nachkommen und Fassaden, Dächer, Balkone, Simse und Fenster in
Ordnung halten.
Dank der beiden Stationen, die vom Parkhausbetreiber Q-Park kostenfrei geduldet werden, gelten Bahnhofstraße und St. Johanner Markt als „unproblematisch“, was Taubendreck angeht. „Wir könnten
zwei weitere betreute Taubenschläge in Alt-Saarbrücken und am Bahnhof gebrauchen“, um die sichtbare Population zu verringern, erklärt Vereinsvorsitzende Helga Ehretsmann. Das Problem dabei seien
nicht einmal die Kosten von jeweils 4500 Euro, sondern es fehle an freiwilligen Mitarbeitern, die die tägliche Arbeit mit den Tieren verrichten.
Am gestrigen Dienstag hatte der Verein im doppelten wahren Wortsinn hohen Besuch auf dem Dach des Parkhauses am Rathaus: Der Badener Tierarzt und Vogelexperte Dr. Marcellus Bürkle schaute auf
einer „Deutschland-Tour“ vorbei, um die engagierten Tierschützer in „Schlaghygiene“ und Tiergesundheit zu informieren. Bürkle, der vor allem durch seine Tätigkeit im „Loro Parque“ auf Teneriffa
bekannt wurde, dürfte als erste Person in die Stadtgeschichte eingehen, die einen Fachvortrag auf dem Parkhaus hielt. Nach seiner Überzeugung gibt es „kein Ei des Kolumbus“, um die Population von
Stadttauben zu verringern. Die Saarbrücker Methode sei aber nach allem, was man wisse, nicht die schlechteste. Hier werde sehr gut gearbeitet.
Wieder einmal ein toller Artikel über uns und unsere Arbeit in der Saarbrücker Zeitung
Saarbrücken
Fachmann bestärkt Taubenschützer
Saarbrücker Verein kämpft seit einem Jahrzehnt für verkannte Stadtbewohner
Frank Kohler
Für sie sind Tauben Lebewesen mit dem Recht auf artgerechtes Dasein. Deshalb setzen Helga Ehretsmann und ihr Team sich für diese Stadtbewohner ein. Das bedeutet viel Arbeit für wenige Leute. Aber
auch Anerkennung über das Saarland hinaus.
Dr. Marcellus Bürkle, ein Fachtierarzt aus Achern, hielt im März als Gast des Stadttaubenvereins einen Vortrag über Schlaghygiene und Tiergesundheit. Foto: B & B
Dr. Marcellus Bürkle, ein Fachtierarzt aus Achern, hielt im März als Gast des Stadttaubenvereins einen Vortrag über Schlaghygiene und Tiergesundheit. Foto: B & B
Was für ein Jahr. Es gab Lob von der Ministerpräsidentin, einen respektablen 75. Platz beim Deutschen Engagementpreis und sehr viel Arbeit. Bei Wind und Wetter. In luftigen Höhen. Immer dann,
wenn andere frei haben. All das taten Helga Ehretsmann und die übrigen Mitglieder des Vereins Stadttauben Saarbrücken für verkannte Vögel. Und dafür, ihre Vermehrung artgerecht unter Kontrolle zu
halten.
2015 ging das erste Jahrzehnt der Vereinsgeschichte zu Ende. Ein Grund mehr für Ehretsmann zum Rück- und Ausblick. „In diesen ersten zehn Jahren haben wir in unseren Taubenhäusern insgesamt 15
000 Taubeneier gegen Attrappen ausgetauscht und 40 Tonnen Taubenkot entfernt.“
Dabei erledigten fünf der 55 Mitglieder die anstrengende Alltagsarbeit. Sie betreuten die Taubenhäuser, retteten im Stadtgebiet junge, verwaiste, kranke oder behinderte Tiere. Dann brachten sie
die Vögel auf Pflegestellen unter, bis die Tauben wohlauf waren. Ehretsmann ist sicher, dass dem Verein diese Arbeit nicht ausgeht.
Verwahrloste Gebäude in der Innenstadt böten Tauben nach wie vor viel Platz, sich unkontrolliert zu vermehren. So waren Tauben in einem leerstehenden Haus an der Gerberstraße über Jahre sich
selbst überlassen. Mit schlimmen Folgen, wie die Tierschützerin sagt. „Die Kurzformel lautet: Verwahrlosung der Gebäude gleich Verelendung der Stadttauben“. Um den Vögeln Alternativen zu bieten,
macht Ehretsmann sich für zwei weitere Taubenhäuser stark. Eins sollte in der Nähe des Hauptbahnhofs, eins unweit der Wilhelm-Heinrich-Brücke stehen.
Während die Probleme nicht schwinden, fehlt den Ehrenamtlichen das Personal. Ehretsmann sieht die Helferteams in den Taubenhäusern am Rande ihrer Kräfte. „Wir werden auch oft gerufen, wenn jemand
Tauben im Haus hat und nicht weiß, was zu tun ist. Dafür brauchen wir Leute.“ Eins macht Ehretsmann aber stolz: So klein die Helferschar auch ist, so groß ist doch die Anerkennung für ihre
Arbeit. Marcellus Bürkle, ein sogar über Deutschland hinaus bekannter Fachtierarzt, besuchte die Taubenschützer im März.
Bürkle sagte am Taubenhaus, es gebe zwar „kein Ei des Kolumbus“, um die Population von Stadttauben zu begrenzen. Die Saarbrücker Methode sei aber nicht die schlechteste. Dort werde sehr gut
gearbeitet.
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